Kunstmuseen

Bayerisches Nationalmuseum

Interview mit Herrn Schwingenschlögl, dem Chefaufseher des Museums

Von Felix, Lili, Johannes, Sabrina, Mario, Jarmila, Clara und Christina


Beim Interviewtermin mit Herrn Schwingenschlögl, dem Chef der Aufseher des Bayerischen Nationalmuseums, am Internationalen Museumstag, am 18. Mai 2008, haben wir viele Informationen über die Sicherheit, die Ausstellungsstücke und die Arbeit in einem Museum herausgefunden.

Münchner Kunstdetektive: Guten Tag, wir sind die Münchner Kunstdetektive. Dürfen wir Ihnen ein paar Fragen stellen? Und dürfen wir auch ein paar Fotos machen?
Herr Schwingenschlögl: Ja natürlich.
MK: Was ist Ihre Aufgabe als Chef der Aufseher im Museum?
HS: Meine Aufgabe ist es die 47 Aufseher im Museum zu betreuen. Ich teile sie ein, wer wo wann seien soll. Und ich mache auch die Abrechnungen und Schichtpläne.
MK: Wie sind die Kunstwerke gesichert?
HS: Die sind sehr gut gesichert. Leider darf ich euch aber nicht sagen, wie sie gesichert sind.
MK: Wurde schon mal etwas gestohlen?
HS: Nein es wurde noch nichts gestohlen.
MK: Was machen sie, wenn der Alarm ausgelöst wird?
HS: Es gibt einen Feueralarm und den Diebstahlalarm. Beim Feueralarm werden Strahlen von einem Infrarotgerät an der Decke an dieses weiße Gerät an der Decke gegenüber geschickt (er zeigt uns einen kleinen weißen Kasten im Raum). Wenn Rauch im Raum ist wird der Kontakt unterbrochen und der Alarm geht los. Bei jeder Rauchentwicklung, also auch, wenn jemand rauchen würde, was ja im Museum streng verboten ist. Dann muss das Museum evakuiert werden, dann müssen alle raus. Dann schaue ich, dass alle Fenster und Türen zu aber nicht verschlossen sind, und ich passe auf, dass alle Leute aus dem Gebäude schnell rauskommen. Wenn der Diebstahlalarm losgeht, dann wird automatisch die Polizei verständigt.
MK: Welches Kunstwerk ist das wertvollste? Können Sie es uns zeigen?
HS: Wir haben viele sehr wertvolle Gegenstände. Es ist sehr schwierig zu sagen, welches wirklich das wertvollste ist, weil alle Stücke im Museum Einzelstücke sind, die nicht wiederbeschafft werden können. Der Mohrenkopfpokal ist einer der letzten Einkäufe des Museums, der sehr teuer war. Den kann ich euch gerne zeigen. Es ist ein sehr seltenes Stück mit sehr viel Gold und vielen Edelsteinen. Außerdem gibt es nicht sehr viele solcher Pokale, die so prächtig geschmückt sind.
MK: Welches ist Ihr Lieblingskunstwerk im Museum?
HS: Das ist schwierig (lacht). Eher die technischen Sachen im Museum, diese alten Uhren, die Planeten-
modelle, die Mond- und Sonnenkonstellationen anzeigen, gerade auch deren Mechanik ist technisch sehr interessant. Leider funktioniert das Modell hier nicht mehr.
MK: Warum werden sie nicht repariert?
HS: Die Kunsthistoriker wollen hier bewusst keine neuen Teile einbauen, sondern man will die Kunstwerke so erhalten, wie sie heute sind, denn wenn man etwas neu machen würde, würde das auch den Wert des Stückes mindern.
MK: Wie viele Kunstwerke gibt es im Museum?
HS: Da kann ich nur schätzen. Ich würde sagen ungefähr 5000. Aber das sind nur die Stücke, die ausgestellt sind.
MK: Wie viele sind dann noch im Depot?
HS: Ungefähr die dreifache Anzahl, also ca. 15000, oder vielleicht auch mehr. Viele sind auch verpackt, und alle sind eng zusammengestellt, sodass man schwer den Überblick hat. Es gibt aber eine riesige Datenbank, in der alle Kunstwerke dokumentiert werden.
MK: Und wo ist das Depot?
HS: Es gibt mehrere Depots, aber das größte ist im Dachgeschoss.
MK: Wer darf da alles rein?
HS: Nur die Konservatoren und andere Leute, die da arbeiten.
MK: Vielen Dank für das Interview.


Notizen während des Interviews

Eine Internetseite von Kuki - Kunst für Kinder e.V. für das Münchner Kinderportal www.pomki.de
in Zusammenarbeit mit dem Sozialreferat/ Stadtjugendamt/ Medienbeauftragte