Kunstmuseen

Bayerisches Nationalmuseum

Interview mit Frau Drinkler, einer Restauratorin des Museums

Von Johannes, Christina, Felix, Anne Lena, Christian, Alexander, Sarah, Anna, Lukas, Beryll, Christoph, Soyoura, Verena, Thomas, Andreas, Hanna und Lena


Am 7. November 2008 hatten wir einen exklusiven Interviewtermin mit Frau Drinkler, einer Restauratorin. Was ihre Aufgabe im Museum ist, erfahrt ihr im Interview.

Münchner Kunstdetektive: Wir sind von den Münchner Kunstdetektiven und würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen. Dürfen wir auch ein paar Fotos machen?
Fr. Drinkler: Ja, gerne.
MK: Was macht eine Restauratorin?
Fr. D: Restauratoren kümmern sich um Kunstwerke. Sie schauen, ob die Kunstwerke noch in Ordnung sind und ob z.B. die Luftfeuchtigkeit stimmt. Bei diesem Webstuhlmodell hier musste erst alles aufgetrennt und gesäubert werden, das dauerte in etwa 10 Tage, weil es alles erst ganz fein gemacht werden musste, weil alle Fäden auch ganz morsch waren und weil alles ja schon ganze 200 Jahre alt ist. So sah der Webstuhl vorher aus. Alles war durcheinander.
MK: Was ist besonders schön an Ihrem Beruf?
Fr. D: Das schöne ist, dass wir eigentlich die Einzigen sind, die die Kunstwerke anfassen dürfen, wir haben ja auch als einzige gelernt, wie man sie anfassen darf.
MK: Wie repariert man einen Webstuhl?
Fr. D: Kleine Webstühle sind nicht so schwierig zu reparieren, aber die Größeren sind ja so groß wie so ein Viertel von einem Durchschnittsraum, das ist dann schon etwas schwieriger. Und selbstverständlich muss man sich ganz gut merken wo welches Teil war, weil sonst setzt man es ja falsch wieder zusammen.
MK: Funktioniert das Stück noch?
Fr. D: Ja im Prinzip würden sie noch funktionieren, aber die Fäden sind leider so morsch, dass sie der Spannung nicht Stand halten würden.
MK: Können Sie auch weben?
Fr. D: Ja, so kleine Sachen kann ich weben, nicht so große, mit großen Webstühlen habe ich noch nicht gearbeitet.
MK: Wie lange haben Sie an diesem Webstuhl gearbeitet?
Fr. D: Also diese Webstühle habe ich nicht alleine restauriert, sondern mit einigen Studenten zusammen, die haben das als Übung gemacht, aber die wurden von uns natürlich beaufsichtigt.
MK: Wo werden die Webstühle restauriert?
Fr. D: Die Webstühle werden in ganz großen Ateliers und Werkstätten neben dem Museum restauriert, wobei jede Abteilung ihre eigene Stätte hat. Z. B.: für Textilien oder Gemälde.
MK: Wo arbeiten Sie?
Fr. D: Ja neben dem Museum in diesen Werkstätten mit ungefähr 20 anderen Leuten zusammen.
MK: Wie alt ist das Ausstellungsstück?
Fr. D: Also dieses, wir haben ja zwei, ist so knapp 200 Jahre alt und bei diesem hier steht sogar das Datum drauf und zwar … 1750 also genau 258 Jahre. Das ist natürlich ganz, ganz toll, wenn so etwas auf einem Kunstwerk drauf steht und es ist ja auch ungefähr die Zeit in der solche Webstühle entstanden sind. Es ist natürlich auch ein ziemlicher Glücksfall, wenn es auf einem Kunstwerk drauf steht, wann es entstanden ist. Die Studenten sind über vier Monate jede Woche jeweils einmal bei uns, haben also so ungefähr 15 Tage an dem Webstuhl gearbeitet.
MK: Wie viel ist der Webstuhl wert?
Fr. D: Das ist ganz, ganz schwierig zu sagen (lacht). Aber ich glaube das Museum hat damals vor 150 Jahren für den einen ungefähr 200 Mark gezahlt und den anderen hat es geschenkt gekriegt.
MK: Wie kam der Webstuhl ins Museum?
Fr. D: Manche Leute verkaufen so was oder spenden es an das Museum. Wenn das nicht der Fall ist und das Museum trotzdem Kunstwerke braucht, geht es selber auf Kunstwerksuche und kauft dann selber ein.
MK: Seit wann gibt es Webstühle?
Fr. D: Also die ersten Webstühle gibt es seit den Neandertalern. Deshalb sind die Webstühle zusammen mit dem Töpfern die ersten Handwerke.
MK: Wer hat den Webstuhl erfunden?
Fr. D: Das ist nicht genau zu sagen. Eigentlich ist das Weben auf der ganzen Welt öfters erfunden wurden.
MK: Haben Sie ein Lieblingskunstwerk hier in diesem Museum?
Fr. D: Ja, die Krippenausstellung.
MK: Vielen Dank für das Interview.

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in Zusammenarbeit mit dem Sozialreferat/ Stadtjugendamt/ Medienbeauftragte